122. Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften vom 23. bis 26. Juni 2022 in Berlin - Vorbericht

Malte Stockhausen (im blauen Trikot) hat sich in diesem Jahr um über 20 Sekunden verbessert und hat noch Potenzial nach oben.
Malte Stockhausen (im blauen Trikot) hat sich in diesem Jahr um über 20 Sekunden verbessert und hat noch Potenzial nach oben.

 

Stockhausen fährt zu den „Finals“

 

Bei den 122. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Berliner Olympiastadion vertritt Malte Stockhausen das LAZ Rhede im 3000-m-Hindernislauf der Männer. Der ebenfalls qualifizierte und derzeit führende der Deutschen Jahresbestenliste im 400-m-Hürdenlauf, Henry Visser, kann aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen.

 

Als größten Erfolg seiner bisherigen Laufbahn kann Malte Stockhausen bereits die Qualifikation zu den „Finals“ in Berlin verbuchen. In seiner bisherigen Laufbahn hat der Hindernisläufer des LAZ Rhede zweimal einen Platz unter den Top Acht bei Deutschen Jugendmeisterschaften erreicht. Zuletzt als Sechster bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2016 in Mönchengladbach. Nachdem Stockhausen sein Studium an der Florida Tech-University in Melbourne/Florida aufgenommen hatte, bestritt er überwiegend Crossläufe, sodass seine Leistungsfortschritte im Hindernislauf etwas stagnierten. Mit dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums und der Rückkehr nach Deutschland hat die Karriere als Hindernisläufer jedoch mächtig Fahrt aufgenommen.

 

Malte ist als Athlet unglaublich selbstständig und fokussiert und hat seinen Leistungszenit noch lange nicht erreicht“, freut sich sein Trainer Jürgen Palm über die Entwicklung Stockhausens, der sich in diesem Jahr um über 20 Sekunden auf starke 8:58,76 Minuten verbessert hat. Für das Hindernisfinale am kommenden Sonntag haben sich insgesamt nur 13 Athleten qualifiziert, so dass die maximale Teilnehmerzahl von 16 Läufern nicht erreicht wurde. Angeführt wird das Feld von Frederik Ruppert, der zuletzt in Finnland mit einer Steigerung auf 8:15,58 Minuten auf Platz 16 der Jahresweltbestenliste gestürmt ist. Ruppert lief zuletzt 2019 in Rhede und siegte damals im 1500-m-Lauf des Internationalen LAZ-Meetings.

 

Da Ruppert einen starken Endspurt hat, wird er sicher nicht für ein hohes Tempo sorgen. Palm rechnet deshalb mit einem eher taktisch geprägten Rennverlauf. „Ein zügiges Tempo, bei dem das Feld nicht direkt gesprengt würde, wäre für Malte natürlich optimal. Da bei einer Meisterschaft Zeiten oft keine Rolle spielen, hoffen wir auf eine Top-Ten-Platzierung“, führt Palm weiter aus.

 

Während alle vier Topfavoriten über 400m Hürden gesundheitsbedingt ausfallen, sitzt der Jahresbeste Henry Visser in New York am Schreibtisch und analysiert Statistiken für seinen Arbeitgeber. Wie Stockhausen hat Visser ein Studium in den USA absolviert und jetzt direkt den Wechsel ins Berufsleben vollzogen. „Ich wäre so gerne zum Abschluss meiner Karriere noch einmal im LAZ-Dress gestartet, aber als Berufseinsteiger habe ich noch keinen Urlaubsanspruch und nur für ein Wochenende von New York nach Berlin zu fliegen macht auch sportlich keinen Sinn“, bedauert Visser seine Absage der Meisterschaft.

 

Die Leichtathletik-Wettbewerbe im Rahmen der „Finals“ beginnen bereits am Donnerstag und Freitag mit dem Kugelstoßen der Frauen und Männer am Brandenburger Tor. Neben der Leichtathletik tragen unter anderem auch Turner, Ruderer, Kanuten und Triathleten ihre Deutschen Meisterschaften in Berlin aus.