Eckardt-Noack kontert Madukas Rekord

Neele Eckhardt-Noack schrammte um 1 cm an der WM-Norm vorbei. (Foto: Bernfried Knipping)
Neele Eckhardt-Noack schrammte um 1 cm an der WM-Norm vorbei. (Foto: Bernfried Knipping)

Der Dreisprung der Frauen war einer der Höhepunkte des 50. Internationalen Leichtathletik-Meetings des LAZ Rhede.

 

BBV-Pressebericht von von Jürgen Wegmann

 

Rhede - Höher, schneller, weiter: Das olympische Motto im Kleinen galt gestern im Rheder Sportstadion. Das LAZ Rhede hatte zum 50. Internationalen Leichtathletik-Meeting eingeladen und rund 150 Sportler folgten gerne dieser Einladung und tummelten sich im weiten Rheder Stadion und kämpften um den Sieg.

 

Die Springwettbewerbe gehören zu den Höhepunkten des Meeting. Im Weitsprung der Frauen landet Carlijn ter Laak mit 5,84 Meter auf Rang zwei.

 

Knapp 700 Zuschauer wollten das sehen, und sie erlebten einen entspannten und sportlich interessanten Nachmittag.

 

Der sportliche Höhepunkt war dabei zweifellos der Dreisprung der Frauen. Und der war mit Neele Eckhardt-Noack, Jessie Maduka und Kira Wittmann auch top-besetzt. Maduka, die aktuell Drittplatzierte der deutschen Jahresbestenliste, sorgte mit ihrem vierten Sprung für den ersten Gänsehautmoment. Mit exakt 14,00 Metern überbot die 26-Jährige vom TV Wattenscheid den Meeting-Rekord, den Neele Eckhardt 2018 aufgestellt hatte. „Das war für mich heute der dritte Wettkampf. Und es läuft immer besser“, freute sich Maduka darüber riesig. Als Ziel für dieses Jahr nannte sie die Teilnahme an der Europameisterschaft, die ab Mitte August in München stattfinden. Dazu muss Maduka allerdings noch die EM-Norm von 14,25 Meter schaffen.

 

Das braucht Neele Eckhardt-Noack hingegen nicht mehr. Die ehemalige Deutsche Meisterin holte sich den vor vier Jahre aufgestellten und wenige Minuten zuvor an Maduka verlorenen Meeting-Rekord ruckzuck wieder zurück. Und wie! Die derzeitig beste deutsche Dreispringerin setzte im letzten Versuch einen 14,31-Meter-Satz in die Sandgrube und gewann damit den Wettbewerb. Ein Sprung zuvor gelang Eckhardt-Noack mit 14,16 Metern auch schon ein Satz über die 14-Meter-Marke. Als ganz besondere Auszeichnung erhielt die in Hannover lebende Athletin zusätzlich einen massiven und schweren Granit-Elefant geschenkt. „Keine Ahnung, was ich damit anfange“, zeigte sich Eckhardt-Noack ziemlich perplex über das ungewöhnliche Präsent.

 

Mit der Weite zeigte sich die 29-jährige, für LG Göttingen startende, Eckhardt-Noack „schon sehr zufrieden. Die Quali für München ist damit abgehakt. Leider fehlt für die WM-Norm noch ein Zentimeter, das ist schon ein kleiner Wermutstropfen. Insgesamt überwiegt aber schon das Glück heute.“ Dritte wurde die aktuell viertplatzierte der deutschen Jahresbestenliste, Kira Wittmann (LG Göttingen) mit 13,74 Metern. Athletinnen des LAZ Rhede waren in dieser Disziplin nicht am Start.

 

Für einen Meeting-Rekord hatte Jürgen Palm, der Stützpunktleiter und LAZ-Meeting-Organisator, im Übrigen eine gesonderte Prämie ausgelobt. Die bekommt Jessie Maduka, und natürlich dann auch Neele Eckhardt-Noack. „Das haben sich die Sportlerinnen auch wirklich verdient. Viele andere Meeting-Rekorde sind für die Athleten allerdings völlig außer Reichweite“, sagte Palm, und zeigte sich über die tolle Leistung und aufgestellte Bestmarke von Eckhardt-Noack ganz besonders erfreut. „Das ist eine Marke, die internationale Klasse hat. Das heißt, dieser Stadion-Rekord ist jetzt auch in der ersten internationalen Liga angekommen.“

 

Einen ersten Höhepunkt der Veranstaltung gab es zuvor schon im 100-Meter-Finale der Frauen. Die aktuell in der deutschen Jahresbestenliste drittplatzierte Jennifer Montag verbesserte ihre wenige Tage zuvor aufgestellte Saisonbestleistung auf 11,38 Sekunden und gewann damit klar den Wettbewerb vor Sina Mayer (LAZ Zweibrücken). So richtig zufrieden war Montag damit aber noch nicht. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Es geht bergauf und kann jetzt auch noch schöner werden“, sagte Montag.

 

Im Weitsprung der Männer, ebenfalls ein „Klassiker“ des LAZ-Meetings, siegte der vom ehemaligen Weltklasse-Athleten Dietmar Mögenburg (siehe auch Extra-Bericht) trainierte Henrik Flatnes mit 7,76 Meter. Mats Grunden sprang in der Klasse U20 6,38 Meter. „Damit bin ich eher nicht so zufrieden. Da hatte ich mehr erwartet“, zeigte sich der 17-jährige Rheder eher selbstkritisch. Zufrieden dürfte hingegen Enie Dangelmaier sein. Die junge Rheder Athletin sprang in der Klasse weibliche Jugend U20 5,90 Meter und schaffte damit die Norm für die deutsche U20-Meisterschaft.

 

Für Palm fanden stressige Tage mit dem Abschluss des 50. Internationalen LAZ-Meeting ein positives Ende. „Ich bin absolut zufrieden. Die Leichtathletik tut sich schwer in Deutschland. Da haben andere Veranstalter den zehnfachen Etat, und trotzdem nicht mehr Zuschauer auf den Tribünen. Grandios waren die Leistungen der Dreispringerinnen. Die haben unsere Erwartungen total übertroffen und für das absolute Highlight gesorgt. Jessica Maduka hat ihren ersten 14-Meter-Sprung in der Freiluftsaison gesprungen. Das freut mich besonders, weil Jessie in Rhede ein bisschen groß geworden ist. Sie war auch eine der ersten Athletinnen, die für Rhede zugesagt hatte“, resümierte der 58-jährige Trainer.

 

Ergebnisse 

 

 

 

 

Hochkarätiger Dreisprung-Wettbewerb der Frauen. (Fotos: Bernfried Knipping)