
Enie Dangelmaier, Gerrit Vißer, Matz Grunden und Alexandra Spieker liefern in Rostock solide Leistungen ab.
BBV-Pressebericht von Matthias Grütter
Rhede/Rostock - Das Quartett des LAZ Rhede hat bei den deutschen U20- und U18-Meisterschaften im Rostocker Leichtathletikstadion die Vorleistungen bestätigt und insofern zufriedenstellende Resultate erbracht. Es sprangen für Enie Dangelmaier, Gerrit Vißer, Matz Grunden und Alexandra Spieker die Plätze fünf, neun, zehn und fünfzehn heraus.
„Das war sehr erfreulich. Und die beste Leistung kam zum Schluss“, sagte der LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm aus Rheder Sicht über die 5,76 Meter von Dangelmaier im Weitsprung, die sie am dritten und somit letzten Wettkampftag erzielt hatte. Damit wurde sie Fünfte. „Das war die optimale Ausbeute.“
Die Plätze eins bis vier waren zu weit enteilt. Deutsche Meisterin wurde Assani Mikaelle (LG Region Karlsruhe), die direkt im ersten Versuch 6,54 Meter „rausgehauen“ hatte. Damit wurde die Dritte der U20-EM in Tallin auch ihrer Favoritenrolle gerecht.
Dangelmaier war mit 5,68 Metern als Vierte in den Endkampf eingezogen, was auch das Ziel war. Palm: „Im Prinzip ging es genau darum.“ Insgesamt hatten alle Weitspringerinnen mit wechselnden Winden zu kämpfen. Und schließlich zog noch eine Weitspringerin im Endkampf an der Rhederin knapp vorbei. Für sie war es bei ihrer vierten DM-Teilnahme die dritte Endkampfplatzierung.
Ein Malheur passierte dann den Kampfrichtern ausgerechnet im letzten Versuch von Dangelmaier, „der deutlich besser war“, so Palm. Denn erst hob der Wertungsrichter am Brett die rote Fahne für einen ungültigen Versuch, korrigierte sich und hob die weiße Fahne. In der Grube wurde aber bereits geharkt.
„Dann wollte man das vertuschen und es wurde an einer anderen Stelle gemessen“, so Palm. „Wir haben das gar nicht mitbekommen, weil Enie und ich auf das Resultat gewartet haben. Dann kam aber ein Wertungsrichter zu uns und berichtete von dem Missgeschick.“
Dangelmaier bekam einen weiteren Versuch, den sie direkt absolvieren musste und den sie dann ungültig machte. „Fehler passieren. Aber sportlich fairer wäre es gewesen, wenn Enie am Ende als letzte Springerin nach einer längeren Pause den Sprung hätte wiederholen können“, so Palm, der aber auch sagte, dass es für Dangelmaier an diesem Tag vermutlich auch nicht zu einer besseren Weite gereicht hätte.
Etwas Pech hatte auch Gerrit Vißer, der eigentlich schon über DM-Erfahrung verfügt, so Palm. Denn „er hat einen gebrauchten Tag erwischt. Er war mit sich selbst nicht zufrieden“. Der U20-Hammerwerfer erzielte im ersten Durchgang 55,60 Meter und fabrizierte dann zwei Fehlversuche, sodass es nicht zum Endkampf reichte. Es sprang Rang neun heraus. Der siebte Platz wäre möglich gewesen. „Vielleicht ist es für ihn ein Anreiz, es im nächsten Jahr bei der U20-DM besser zu machen“, so Palm. Vißer ist in dieser Klasse noch ein weiteres Jahr startberechtigt.
„Die beiden DM-Debütanten haben ihre Sache ganz gut gemacht“, sagte Palm über die Leistungen von Grunden und Spieker in Rostock, die in der U18 starteten. Grunden wurde im Dreisprung mit 13,27 Metern Zehnter und bestätigte damit die DM-Norm. Seine Kontrahenten stellten reihenweise Bestleistungen auf. Mehr saß für den Rheder bei seiner DM-Premiere kaum drin.
Alexandra Spieker, wie Vißer Schützling des Rheder Hammerwurftrainers Werner Niehaus, belegte mit 45,08 Metern Rang 15, was auch ihre Meldeposition war. Beim Einwerfen war der Hammer allerdings bei über 49 Metern eingeschlagen. „Sie war etwas zu nervös und hat sich von ihren Kontrahentinnen wohl etwas beeindrucken lassen. Sie braucht noch etwas mehr Routine“, urteilte Palm.
Generell seien die Bedingungen für die Sportler nicht einfach gewesen. Es mussten Gesundheitsnachweise erbracht werden, im Stadion mussten Masken getragen werden, Freunde und Eltern waren nicht zugelassen, Anfeuerungen gab es nicht, da Zuschauer fehlten. Und nach dem Wettkampf musste das Stadion direkt verlassen werden. Die Trainer waren mit ihren Athleten alleine vor Ort.
Wiedersehen mit Werner Daniels
Auf der Tribüne des Rostocker Leichtathletikstadions gab es ein Wiedersehen mit Werner Daniels. Dessen Sohn Johann Daniels, eigentlich Speerwerfer, wurde im Dreisprung der U18 mit 12,14 Metern hinter Matz Grunden vom LAZ Rhede 13. Ein gemeinsames Trainingslager beim LAZ wurde vereinbart. Werner Daniels war früher selbst Dreispringer und hält mit 15,10 Metern den Vereinsrekord des LAZ Rhede.
Später wurde er vor allem dadurch bekannt, dass er der Trainer von Christina Obergföll war. Bei Olympischen Sommerspielen gewann die Speerwerferin zweimal Silber und wurde auch einmal Weltmeisterin. Zweimal WM-Silber und einmal WM-Bronze kamen in ihrer Karriere hinzu.