
Das LAZ Rhede richtete ein Wurf- und Sprungmeeting aus. 65 Sportler starteten.
BBV-Pressebericht
von Björn Brinkmann
Rhede - Für Dreispringerin Jessie Maduka von der ART Düsseldorf war die Corona-Zwangspause so etwas wie Wellness für den Kopf. „Ich fand es ganz gut, wenn man einmal nicht Sportler sein musste, sondern eine von vielen, die sich irgendwie mit Corona arrangieren musste. Da ist die Leistung voll in den Hintergrund gerückt, und das war entspannend“, sagte die vielfache deutsche Jugend- und Juniorenmeisterin.
Und trotzdem war sie richtig froh, dass sie sich am Samstag mal wieder mit anderen Athleten messen konnte. Denn das LAZ Rhede hatte da zum Sprung- und Hammerwurfmeeting eingeladen, natürlich unter Beachtung der Hygieneregeln. Und das klappte ohne Probleme.
65 Athleten tummelten sich im Besagroup-Sportpark und kämpften im Weit-, Hoch- und Dreisprung sowie im Hammerwurf um den Sieg. Und es gab einige Topergebnisse und viele persönliche Bestleistungen.
Eine solche verfehlte Amels Douwe im Hochsprung zwar knapp um fünf Zentimeter, der 29-jährige Niederländer sprang in Rhede aber sehr gute 2,26 Meter hoch. Das war auch so eine Topleistung und reichte dem Leverkusener zum allemal klaren Sieg gegen Europameister Mateusz Przybylko, der aus kurzem Anlauf 2,14 Meter meisterte. In der europäischen Saisonrangliste rangiert Douwe Amels nun auf Rang zwei hinter dem Italiener Gianmarco Tamberi (2,30 m).
Im Weitsprung schraubte Jennifer Montag (Bayer Leverkusen) ihre Weitsprung-Bestleistung auf 6,42 Meter, die aktuell viertbeste Leistung in diesem Jahr. Ihre Vereinskameradin, Siebenkämpferin Janika Baarck, folgte mit 6,09 Metern. Jessie Maduka hatte neben den Dreisprung, den sie mit 13,33 Metern abschloss (Persönliche Bestweite: 13,95 Meter), kurzfristig auch für den Weitsprung gemeldet und beendete diesen als Vierte mit 5,85 Metern.
Hammerwerferin Carolin Paesler (Leverkusen) konnte in Rhede ihre Führung in der deutschen Bestenliste ausbauen. Die Athletin steigerte ihren diesjährigen Saisonrekord um 25 Zentimeter auf 69,80 Meter, eine deutsche Jahresbestleistung. Keinen guten Tag erwischte hingegen LAZ-Athletin Maximiliane Langguth mit nur einem gültigen Versuch und einer Weite von 54,14 Metern, was für Platz fünf reichte.
Bei den Männern entschied Fabio Hessling (LAC Saarlouis) mit persönlicher Bestleistung von 66,50 Metern den Hammerwurf-Wettbewerb für sich. Das ist bislang die drittbeste Weite in Deutschland in diesem Jahr. Lokalmatador Michael Garbert, der nach einer überstandenen Mandelentzündung noch nicht ganz wieder in Bestform ist, wurde hier Dritter.
Richtig beeindruckend war die Vorstellung von Weitspringerin Enie Dangelmaier vom LAZ Rhede. Vor heimischem Publikum gewann die 17-Jährige den Wettbewerb der weiblichen Jugend U18 mit der persönlichen Bestleistung von 6,04 Metern und blieb dabei auch im zweiten Versuch mit 6,01 über der 6-Meter-Marke. „Hier in Rhede kann ich eigentlich immer ganz gut springen“, hatte Dangelmaier schon vor ihrem Wettbewerb gesagt. Für sie war es coronabedingt erst der zweite Wettbewerb in diesem Jahr. Beim ersten in Essen war sie 5,77 Meter weit gesprungen und hatte damit die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft erreicht. Ähnlich wie Matuka konnte auch Dangelmaier der Corona-Zeit wenigstens etwas Positives abgewinnen. „Mir kam das eigentlich ganz gelegen. Ich hatte Rückenprobleme und konnte so die Zeit nutzen, um erst einmal wieder ganz fit zu werden“, so die junge Sportlerin.
LAZ-Stützpunktleiter und Organisator Jürgen Palm zeigte sich mit den Darbietungen der Athleten und den Ablauf der Veranstaltung rundum glücklich, auch wenn es zwischendurch einmal regnete. „Immer wenn das LAZ die Hürden rausstellt, gibt es Regen“, nahm Palm das aber ganz locker. „Wir sind sehr zufrieden, das haben mir auch viele Athleten und Trainer gesagt, und das ist auch eine schöne Bestätigung. Es kamen auch mehr Zuschauer, als erwartet.“
Jürgen Palm nannte auch einen neuen Termin für das ausgefallene große internationale Meeting. Die 50. Auflage soll am 29. Mai 2021 nachgeholt werden.