
Erwartungen erfüllt
Bei den 77. Deutschen Jugendmeisterschaften im Ulmer Donaustadion war das LAZ Rhede mit fünf Einzelstartern und einer Staffel vertreten. Gemessen an den Vorleistungen konnten die Talente des Landesstützpunktes die Erwartungen erfüllen. Allerdings gab es gegenüber den Meldeplatzierungen einige Verschiebungen.
Für eine positive Überraschung sorgte Moritz Leiting, der in Ulm seine letzte Deutsche Meisterschaft in der Jugendklasse bestritt und mit einer neuen Saisonbestleistung von 52,12 Metern den achten Platz erreichte. Damit schloss sich für Leiting ein Kreis. Denn es gelang ihm erstmals nach seinem Debüt bei den U16-Meisterschaften 2015, wieder den Endkampf der besten Acht zu erreichen.
Nachdem es zuletzt für Nike Dangelmaier in ihrer Spezialdisziplin, den 400m Hürden, nicht rund lief, entschloss sie sich auf Anraten ihres Trainers Jürgen Palm zu einem Start über die Flachstrecke. Mit einer eindrucksvollen Leistung im 400-m-Vorlauf bewies Dangelmaier, dass sie läuferisch in Top-Form angetreten war. In starken 56,10 Sekunden lief sie die viertschnellste Zeit aller Teilnehmerinnen und qualifizierte sich somit sicher für das Finale. Ihre bisherige Bestzeit von 56,95 Sekunden pulverisierte sie somit. Am nächsten Tag stand dann vor dem Finale das Staffelfinale mit der 4x100-m-Staffel auf dem Programm, sodass die Beine im Endlauf doch etwas schwerer wurden und sie im Endklassement in 57,01 Sekunden den siebten Platz belegte.
Aufgrund der starken Regenfälle gab es starke Zeitplanverschiebungen und die Staffelläufe wurden direkt als Zeitendläufe ausgetragen. Das Quartett der StG Rhede-Sonsbeck-Bottrop lief im dritten Lauf. Zusammen mit der Startläuferin Hanna Lüge (Bottrop) rechneten sich Nike Dangelmaier, Jamira Lauf und Enie Dangelmaier durchaus Chancen auf eine Top-Acht Platzierung aus. Im Rennen liefen sowohl der erste als auch der zweite Wechsel reibungslos. Beim letzten Wechsel lief dann Enie Dangelmaier ebenfalls optimal ab, musste allerdings sofort wieder abbremsen, da einer Konkurrentin das Staffelholz entglitt und auf ihrer Bahn landete. Mit einem guten Reflex konnte Dangelmaier ausweichen, um dann noch Zweite zu werden. Die erzielte Zeit von 49,00 Sekunden reichte dann zum 10. Platz. „So was ist natürlich ärgerlich, aber die Mädels haben gezeigt, dass sie auf den Punkt fit waren“, trug es LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm wie die Athletinnen mit Fassung.
Dass die Trauben bei der Jugend-DM noch etwas höher hängen als in der Schülerklasse mussten Gerrit Vißer und Enie Dangelmaier bei ihren Einzelstarts erfahren. Vißer durfte sich im Vorfeld durchaus Hoffnungen auf die Endkampfteilnahme machen, da er an Position Sieben der Meldeliste geführt wurde. Jedoch gelang ihm nach einem Sicherheitswurf auf 52,86 Meter im ersten Durchgang kein gültiger Versuch mehr, sodass er insgesamt Zwölfter wurde. Sein Trainer Werner Niehaus sieht jedoch noch viel Potenzial bei Vißer, der erst seit kanpp zwei Jahren Hammerwurf trainiert. “Gerrit ist natürlich noch nicht so stabil in seiner Technik und wenn er es dann mit purer Kraft versucht, landet der Hammer halt im Netz“, analysierte Niehaus den Wettkampfverlauf seines Schützlings.
Ähnlich lief es bei Enie Dangelmaier im Weitsprung der U18. Nach einem ersten Versuch auf 5,55 Meter drehte sie im zweiten Versuch auf und trat leider knapp über. Im dritten Durchgang passte dann der Anlaufrhythmus nicht wie erhofft, sodass Dangelmaier noch vor dem Absprungbalken absprang. Die vermessenen 5,59 Meter reichten nicht für die Teilnahme am Endkampf. Zum Weiterkommen hätte eine Weite von 5,68 Meter gereicht. Dass nicht nur ihr Trainer Jürgen Palm in Dangelmaier ein Weitsprungtalent sieht, zeigte sich kurz darauf, als die DLV-Disziplintrainerin Annett Stein (Berlin) versicherte, Enie Dangelmaier auch für den Bundeskader 2020 vorzuschlagen.
Ein toller Erfolg war für Anna Jantzen schon das Erreichen der DM-Norm im Hammerwurf der U20. Bei ihrem DM-Debüt belegte Jantzen dann mit ihrer Tagesbesteweite von 39,32 Metern Platz 17. Womit auch ihr Trainer Werner Niehaus sehr zufrieden war. Insgesamt litten die Leistungen der Nachwuchsathleten doch unter den ungünstigen Wetterbedingungen. Machten am Freitag Temperaturen um 40 Grad die Beine schwer, sorgten am Samstag Gewitter und am Sonntag Dauerregen für erschwerte Bedingungen. Auf jeden Fall waren es fürs Erste die letzten Deutschen Jugendmeisterschaften mit Staffeln, diese sollen ab nächstes Jahr ausgelagert werden. „Die Teilnehmerzahlen werden deutlich sinken, dass wird für die Stimmung bei der DM sicher nicht förderlich sein“, sieht Palm die Pläne des DLV äußerst kritisch.