
Regen kann das LAZ Rhede nicht schocken
49. Rheder Leichtathletik-Meeting stand kurz vor dem Abbruch
BBV-Pressebericht von Björn Brinkmann
Rhede - Beim 49. Rheder Leichtathletik-Meeting hat es am Samstag ansprechende Leistungen gegeben. 400 Sportler aus 20 Nationen waren aktiv. Dabei stand das Meeting zwischenzeitlich vor dem Abbruch, weil die Zeitmessung ausgefallen war. Und dann war da noch der heftige Regen.
Jürgen Palm nahm es mit Humor und trug es auch mit Fassung: „Rhede ohne Regen geht nicht“, sagte er süffisant in einer Unterbrechungspause. Am Samstag fiel das 49. internationale Meeting des LAZ Rhede fast, aber nur fast ins Wasser. Heftige Regenschauer hatten für eine rund 90-minütige Zeitplanverschiebung gesorgt. Der Hammerwurf-Wettbewerb der Frauen wurde sogar abgebrochen, da der Ring, der etwas tiefer als das Gelände liegt, vollgelaufen war.
Das Meeting stand generell vor dem Abbruch, da die Zeitmessung ausgefallen war. Vor dem Meeting war eine drahtlose Verbindung vom Wettkampfbüro zur Zeitmessung erstellt worden. Deshalb war ein Ehrengast der Elektrofirma geladen, der sich prompt um das Problem kümmerte und das Problem löste. Vor und nach dieser Unterbrechung gab es fast ideale Bedingungen. Es war warm und es gab einen schönen Schiebe-Rückenwind, sodass für die Sprintfinals auf die Gegengerade gewechselt wurde. So flexibel sind nicht alle Meetings.
Das Meeting, an dem rund 400 Athleten aus über 20 Nationen teilgenommen hatten, wartete mit ordentlichen Leistungen auf. Da lief der Südafrikameister Kabelo Mohlosi in 1:47,57 Minuten zu einem ungefährdeten 800-Meter-Sieg. Sein Landsmann Anaso Jobodwana feierte über 100 und 200 Meter in 10,30 und 21,02 Sekunden einen Doppelsieg. Beide Male Zweiter wurde der deutsche Meister Steven Müller. Nach 10,49 Sekunden über 100 Meter war er dann über die halbe Stadionrunde in 21,02 Sekunden zeitgleich, hatte aber nur vier Tausendstelsekunden Rückstand.
Ansprechend waren die 47,15 Sekunden des Briten Ben Snaith über die 400 Meter sowie die 3:45,72 Minuten des 1500-Meter-Siegers Frederik Ruppert vom SC Myhl.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich der Brasilianer Marci Teles (49,84) und der Neuseeländer Cameron French (49,86), die in einem Wimpernschlagfinale über 400-Meter-Hürden jeweils die magische 50-Sekunden-Marke unterboten. Etwas Pech hatte Paulo Sérgio Oliveira, der im Weitsprung nicht über die Acht-Meter-Marke segelte, aber mit 7,87 Metern im Besagroup-Sportpark zu überzeugen wusste.
Bei den Frauen blieben drei Sprinterinnen unter der Zwölf-Sekunden-Marke. Es triumphierte Tebogo Mamatu (Südafrika; 11,44). Laura Marx wusste über die 400 Meter zu überzeugen. Die gleiche Distanz, allerdings mit Hürden versehen, absolvierte die Britin Jessie Knight in überzeugenden 57,26 Sekunden.
Nathalie Buschung (LG Eintracht Frankfurt) machte einen großen Satz in die Sprunggrube und verbesserte ihre Bestleistung um zehn Zentimeter auf 6,39 Meter. Im geschlagenen Feld: Klaudia Kaczmarek vom gastgebenden LAZ Rhede, die es als Viertplatzierte auf 6,03 Meter brachte.
In ihrem Sog flog Nachwuchsspringerin Enie Dangelmaier auf 5,89 Meter. Sie stellte ihre Bestleistung ein und ärgerte sich etwas, dass sie nicht die Sechs-Meter-Marke geknackt hatte. Das ist nun das Ziel bei der U18-DM am kommenden Wochenende in Ulm. Vielspringerin Kaczmarek beendete zudem den Dreisprung mit 13,06 Meter knapp hinter Jessie Maduka (ART Düsseldorf; 13,15) auf Rang zwei.
„Mein Highlight des Meetings war die Pendelstaffel der Kinder. Das war ein ganz tolles Signal, als sie gelaufen sind, obwohl es in Strömen gegossen hat. Da konnten die anderen auch nicht mehr sagen, dass sie nicht starten“, sagte der Meetingorganisator Jürgen Palm, auch Stützpunkttrainer des LAZ Rhede. „Ich fand es super, wie alle mit angepackt haben. Die Helfer haben gerödelt ohne Ende. Trotz des heftigen Regens haben sich die Sportler für die Wettbewerbe noch angemeldet. Am Stellplatz haben meine Töchter gearbeitet, die waren ganz baff.“ Insgesamt habe er von den deutschen auch ausländischen Sportlern eine positive Resonanz bekommen. „Es gab auch eine ganz Reihe von Bestleistungen“, fügte Palm an.

Hammerwerferin Langguth stellt neue Bestleistung auf
LAZ-Meeting: Nach Rekordwurf von 59,67 Metern wird der Wettkampf abgebrochen
BBV-Pressebericht von Matthias Grütter
Rhede - Was für ein Pech: Beim Hammerwurf der Frauen ging am Samstag ein so dermaßen heftiger Regenguss nieder, sodass der tiefer liegende Ring voll lief und der Wettbewerb nach dem ersten Durchgang abgebrochen werden musste. Als „sehr schade“ bezeichnete das Maximiliane Langguth, die Lokalmatadorin des LAZ Rhede.
Sie hatte darauf gehofft, die 60-Meter-Marke zu knacken. Nicht wenige waren davon ausgegangen, dass es im Besagroup-Sportpark geklappt hätte: Mit 59,67 Metern stellte sie prompt einen persönlichen Rekord auf und konnte nicht mehr nachlegen. Das spart sich die Rhederin dann für die DM in zwei Wochen in Berlin auf. Dort, davon geht ihr Trainer Werner Niehaus aus, ist die Endkampfteilnahme drin – und auch der ersehnte erste Wurf über 60 Meter.
Apropos Berlin: Ein Plüschbär im Stadion sollte Anreiz sein, sich für die DM in Form zu bringen beziehungsweise entsprechende Normen zu erfüllen. Und auch beim DJ Kevin konnten sich die Sportler Lieder wünschen, um sich vielleicht noch mehr motivieren zu können. Langguth wurde im Übrigen nur durch Michelle Döpke (Bayer Leverkusen; 60,50) knapp bezwungen.
Ein kleiner Italiener hatte zuvor aufhorchen lassen. Morco Lingua schleuderte das 7,26 Kilogramm schwere Gerät auf 70,51 Meter – nach fünf Drehungen, was beim Hammerwurf nicht sehr oft zu sehen ist. Sehr hoch einzustufen sind die 64,43 Meter von Nele Frisch vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen. Denn damit dürfte sie europaweit in der W15 ganz weit vorne liegen.
Überhaupt der Hammerwurf: Hier war das LAZ Rhede gut vertreten. So siegte unter anderem Gerrit Vißer in der U18 mit sehr ansprechenden 58,46 Metern. Zu gewinnen gab es Tassen, auf denen passend stand: „Du bist der Hammer.“
Weitere schöne Erfolge feierten die Lokalmatadoren des LAZ. So war Rieke Unland über die 100 Meter der U18 in 12,50Sekunden nicht zu bezwingen. Dauerläufer Youssef Wardi belegte über die 1500 Meter der U20 in 3:57,45 Minuten Rang eins. Vor allem Jugend-Wettbewerbe standen am Samstag im Mittelpunkt, damit sich die LAZ-Athleten im heimischen Stadion präsentieren konnten.