
3000-Meter-Läufer siegt bei Nordrhein-Hallenmeisterschaften
BBV-Pressebericht von Björn Brinkmann
Bocholt/Leverkusen - Mit drei ersten Plätzen ist das LAZ Rhede von den Nordrhein-Hallenmeisterschaften aus Leverkusen zurückgekehrt. Dabei durfte sich Dreispringerin Klaudia Kaczmarek bei den Frauen bereits über ihren 21. Titel freuen, während es für Stefan Ritte bei den Männern über 3000 Meter die Premiere war.
Außerdem siegte Enie Dangelmaier bei den U18-Juniorinnen im Weitsprung. Hinzu kamen für das LAZ drei zweite und zwei dritte Plätze. „Für Stefan hat es mich besonders gefreut. Er läuft von den 400 Metern bis zum Halbmarathon alles und startet dort, wo ihn die Mannschaft am meisten braucht“, sagte LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm. Ritte sei inzwischen 26 Jahre alt und habe sein Studium nun abgeschlossen. Offen ist nun, wie es weitergeht, da er sich beruflich verändern wird. Im Endspurt setzte sich Ritte in 9:02,95 Minuten durch.
Klaudia Kaczmarek war hingegen erneut im Dreisprung das Maß aller Dinge. Obwohl sie wieder einmal einige Anlaufprobleme plagten, landete sie am Ende bei 12,83 Meter. „Sie hat nun neun Landesmeistertitel in Folge gewonnen und wieder die DM-Norm geknackt“, so Palm. Im Weitsprung blieb das Happy End diesmal allerdings aus. Nach vier Fehlversuchen reichte es beim letzten Sprung zwar zu 6,00 Meter, aber damit fehlten der Titelverteidigerin neun Zentimeter auf die Leverkusenerin Jennifer Montag. „Man darf aber nicht vergessen, dass Klaudia den Weitsprung eigentlich gar nicht mehr trainiert“, sagte Palm.
Dennoch wird sie in dieser Disziplin am Wochenende beim internationalen Meeting in Dortmund starten. Da will sie die DM-Norm von 6,10 Metern erfüllen. Auf dem achten Rang landete in Leverkusen Kim Jessica-Thöne. Sie sprang 5,25 Meter weit.
Auf Kaczmareks Spuren befindet sich Enie Dangelmaier, die nach Landestiteln im Weit- und Hochsprung diesmal einen im Dreisprung hinzufügte. Nach zwei Sicherheitsversuchen wählte sie beim dritten Sprung einen längeren Anlauf und landete prompt bei 11,01 Metern. Das war der erste Platz bei den U18-Juniorinnen. Im Weitsprung folgte mit 5,50 Metern ein dritter Platz. „Sie entwickelt sich technisch sehr gut und besitzt großes Potenzial. Nachdem sie in den vergangenen eineinhalb Jahren 14 Zentimeter gewachsen ist, fehlt derzeit aber noch etwas die Kraft“, sagte Palm.
Er hatte im Vorfeld darauf gehofft, dass auch Sprinter Simon Heweling trotz großer Konkurrenz vorne mitmischen wird. Das gelang über die 200 Meter mit dem dritten Platz auch. Die anvisierte DM-Norm von 21,95 Sekunden verpasste er in 22,04 Sekunden jedoch deutlich. Über die 60 Meter kam für den Titelverteidiger nach 7,11 Sekunden im Zwischenlauf das Aus. „Simon hatte zuletzt Oberschenkelprobleme, sodass er im Training nicht alles geben konnte“, sagte Palm. Als Vorsichtsmaßnahme verzichtete Heweling auf den Start mit der 4x200-Meter-Staffel. Diese verpatzte die Premiere – statt Wesel gehört künftig Bottrop neben Sonsbeck zur Startgemeinschaft – später durch einen Wechselfehler und schied aus. Hewelings Vater Reiner trat übrigens ebenfalls über die 60 Meter an. Der 55-Jährige erreichte eine Zeit von 7,62 Sekunden und ließ damit immerhin drei Starter hinter sich.
Zwei Vizemeisterschaften sprangen für das LAZ Rhede noch bei den U20-Juniorinnen heraus. Nike Dangelmaier wurde über die 400 Meter in 58,63 Sekunden Zweite, obwohl sie sich nach den Regionsmeisterschaften mit muskulären Problemen herumgeschlagen hatte. Zudem war sie erkältet. Elisa Stumpen überquerte bei ihrem zweiten Platz im Hochsprung 1,64 Meter. „Bei 1,67 Metern war sie nicht chancenlos. Aber nachdem Trainer Roman Buhl ihren Anlauf verlängert hat, kämpft sie mit der Feinabstimmung“, so Palm.
Zufrieden war er mit dem fünften Platz von Fabian Baten im U20-Weitsprung. 6,42 Meter bedeuteten persönliche Bestleistung. Pech hatte Alina Arenz, die um eine Hundertstelsekunde das 60-Meter-Finale der U20 verpasste. Mit der 4x200-Meter-Staffel landete sie mit Enie und Nike Dangelmaier sowie der Bottroperin Hanna Lüger in 1:47,13 Minuten auf dem fünften Platz.
Palm verglich die Stimmung in Leverkusen mit der in einer Kirche. Nur bei den Staffeln sei es laut geworden. „Aber genau die will der Deutsche Leichtathletik-Verband ausgliedern. Dagegen formiert sich inzwischen aber Protest“, sagte Palm.