
Sechs LAZler
fahren zur DM
Am kommenden Wochenende rückt die Leichtathletik mit den 118. Deutschen Meisterschaft-
en in Nürnberg in den Fokus der Öffentlichkeit. Rund zweieinhalb Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Europameisterschaften werden neben den DM-Titeln auch die letzten Tickets für Berlin vergeben. Das LAZ Rhede ist bei der dritten DM in Nürnberg nach 2008 und 2015 mit drei Einzelstarter/-innen und einer Staffel vertreten. Während die Dreispringerin Klaudia Kaczmarek und die Hammerwerferin Maximiliane Langguth bereits 2015 in Nürnberg dabei waren, ist es für den Langhürdler Henry Vißer die DM-Premiere in der Männerklasse. Hinter dem Start der Männerstaffel steht zurzeit noch ein kleines Fragezeichen, da sowohl Stefan Tigler als auch Simon Heweling nicht zu 100 Prozent fit sind. Komplettiert wird das Quartett durch Michel Boeck und Henry Vißer, der durch die harten Wettkampfprogramme in den USA kein Problem mit Doppel- oder Dreifachbelastungen hat.
Beste Erinnerungen dürften Klaudia Kaczmarek und Maximiliane Langguth an ihre letzte DM-Teilnahme in Nürnberg haben. Kaczmarek feierte damals mit dem Gewinn der Bronzemedaille ihren bisher größten Erfolg und war auch im Weitsprung dabei. Dennoch hat die Dauerbrennerin im LAZ-Dress noch eine Rechnung mit Nürnberg offen. Ihren letzten und sehr weiten Versuch gab der Kampfrichter damals ungültig, was sich durch Videoaufnahmen im Nachhinein als Fehlentscheidung herausstellte. Als Sechste der Meldeliste geht es für Kaczmarek deshalb vor allem um die Steigerung ihrer Saisonbestweite von 13,12 Meter. „Klaudia hat extra ihren Jahresurlaub genommen, um fit und ausgeruht zu sein. Ich denke, dass sie wie bei ihren letzten DM-Teilnahmen den Schalter umlegen kann und weite Sprünge zeigen wird“, rechnet ihr Trainer Jürgen Palm mit einer Leistungssteigerung von Kaczmarek pünktlich zum Saisonhöhepunkt.
Die Medaillenplätze und EM-Tickets sind nach Lage der Dinge für Kristin Gierisch, Neele Eckhardt und Jessie Maduka reserviert, die alle drei bereits die EM-Norm von 13,90 Metern überboten haben. Gierisch und Eckhardt sind bereits für die EM nominiert und Maduka ist gegenüber der vierten Kandidatin, Jenny Elbe, im Vorteil, da diese durch gesundheitliche Probleme, die auch ihren geplanten Start beim LAZ-Meeting verhindert hatten, gehandicapt nach Nürnberg reist.
Die erneute Endkampfteilnahme wäre für Maximiliane Langguth ein toller Erfolg, denn nach zwei schwächeren Jahren hat sie sich mit großem Trainingsaufwand wieder in die erweiterte deutsche Spitze vorgearbeitet. 2015 erreichte Langguth mit einer Weite von 55,27 Metern einen starken siebten Platz. „Wie damals ist Maxi mit ihrer Saisonbestweite von 57,15 Metern als Zehnte gemeldet“, berichtet Palm, der allerdings darauf hinweist, dass die Formkurve von Langguth stark nach oben zeigt, während andere Athletinnen ihre Bestweiten zuletzt nicht bestätigen konnten. „Hammerwurf ist wie keine andere Disziplin in der Leichtathletik ein Nervenspiel, denn die anspruchsvolle Technik ist sehr störanfällig bei Nervosität“, erläutert Palm. Während bisher nur Kathrin Klaas die EM-Norm geschafft hat geht es für drei Athletinnen, die auch in Rhede am Start waren, um alles. Dabei ist nach dem bisherigen Saisonverlauf der Rhede-Siegerin Charlene Woitha aus Berlin am ehesten die Normweite von 70 Metern zuzutrauen.
Hoch motiviert fährt auch der DM-Debütant Henry Vißer in die Frankenmetropole. Nachdem er zuletzt zusammen mit seinem Trainer Jürgen Palm an der Renntaktik gefeilt hat, stehen seine Chancen als Siebter der Meldeliste nicht schlecht. Allerdings bedarf es einer deutlichen Annäherung von Vißer an seine Bestzeit von 51,77 Sekunden, um gegen die Routiniers im Hürdenwald zu bestehen. „Wir haben beschlossen, dass Henry seine Stärken ausspielen soll und das Rennen schnell angeht. So ist er auch seine Bestzeit in Des Moines gelaufen. Die letzten 100 Meter muss er dann halt beißen“, erläutert Palm den Plan. Da für viele DLV-Asse nach der Heim-EM das Karriere-Ende naht, sind zahlreiche Topathleten letztmalig bei einer DM zu sehen. Insbesondere Robert Harting wird noch einmal alle Register ziehen, um bei der EM in seiner Heimatstadt dabei zu sein. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag werden die Höhepunkte der DM im Fernsehen gezeigt.
Startzeiten der LAZ-Athleten:
Maximiliane Langguth: Samstag 12:55 Uhr Finale Hammerwurf Frauen
Meldeleistung: 57,15m; Position 10 der Meldeliste von 11
Klaudia Kaczmarek: Samstag 13:00 Uhr Finale Dreisprung Frauen
Meldeleistung: 13,12m; Position 6 von 12
Henry Vißer: Samstag 14:50 Uhr Vorlauf 400m Hürden Männer
Meldeleistung: 51,77sec; Position 7 von 20
4x100m Staffel: Sonntag 13:25 Uhr 4x100m Endläufe Männer
Michel Boeck, Stefan Tigler, Henry Vißer, Simon Heweling
Meldeleistung: 42,08sec; Position 24 der Meldeliste von 24
Henry Vißer: Sonntag 17:05 Uhr Finale 400m Hürden Männer
bei Qualifikation