
Langguth und Ridder mit überragenden Leistungen
Auch die fünfte Auflage der „Offenen NRW-Meisterschaften“ in Bottrop überzeugte mit Spitzenresultaten. So stieß der zweifache Kugelstoßwelt-
meister David Storl die 7,26-kg-Kugel auf starke 20,90 Meter. Grund zum Jubeln boten für das LAZ Rhede die Leistungen von Hammerwerferin Maximiliane Langguth und dem 800-m–Läufer Jan-David Ridder. Bereits im zweiten Durchgang schleuderte die Athletin von LAZ-Hammerwurftrainer Werner Niehaus den 4-kg-Hammer auf 56,38 Meter, womit sie die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg übertraf. Bei ihrem fünften Versuch gelang es Langguth dann noch besser, die Tipps ihres Trainers umzusetzen, sodass sie mit 57,15 Metern erstmals seit drei Jahren wieder über 57 Meter weit warf und hinter der Deutschen Juniorenmeisterin Sina Mai Holthuisen Zweite wurde. Erster Gratulant war dann der DLV-Hammerwurftrainer Helge Zöllkau, der sich von der Leistungsentwicklung von Maximiliane Langguth sehr angetan zeigte.
Der Plan, den LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm und sein Schützling Jan-David Ridder für den Saisoneinstieg über 800 Meter ausgeheckt hatten, war schon nach 150 Metern Makulatur: “Wir sind davon ausgegangen, dass die Männer ein ordentliches Tempo anschlagen und Jan-David locker mitlaufen kann“, erläutert Palm die Strategie. Schließlich war es für Jan-David Ridder das erste Rennen nach einer langen Verletzungspause und anschließender intensiver Vorbereitung mit vielen alternativen Trainingseinheiten im Wasser und auf dem Rad. Doch die Männer konnten oder wollten nicht schnell laufen, sodass Jan-David Ridder selbst die Initiative ergriff und sich an die Spitze des Feldes setzte. Erst nach 550 Metern ging dann der Favorit Fabian Spinrath (Dormagen) an die Spitze. Jan-David Ridder kämpfte bravourös und wurde im Ziel Sechster in 1:56,53 Minuten, womit er auf Anhieb die U20-DM-Norm unterbot.
Zufrieden war auch Stefan Ritte, der im stark besetzten 1500-Meter-Lauf der Männer in Saisonbestzeit von 4:06,21 Minuten den 20. Platz belegte. Nicht so gut lief es im 400-m-Hürdenlauf für Henry Vißer, der nach Problemen an der 7. Hürden aus dem Rhythmus kam und in 55,59 Sekunden (7.) gut zwei Sekunden langsamer war als in der Vorwoche. Als Trainingslauf nutzte Vißer dann zwei Stunden später die 200 Meter, wo er in guten 21,96 Sekunden als Achter seine verbesserte Grundschnelligkeit unter Beweis stellte. „Wir haben unter der Woche etwas mehr Ausdauer trainiert und den Wettkampf als Vorbereitung für die DM in zwei Wochen genutzt“, erläuterte Palm, der sich für Nürnberg zuversichtlich zeigte. Auch Klaudia Kaczmarek bestritt die NRW-Meisterschaften, um sich mit einer Doppelbelastung im Drei- und Weitsprung auf die DM in Nürnberg vorzubereiten. Im Dreisprung landete Kaczmarek mit 12,69 Metern hinter der mehrfachen Deutschen Meisterin Jenny Elbe (13,31 Meter) auf dem zweiten Platz. Auch ihre Weitsprungleistung von 5,98 Metern und Platz vier zeigten, dass bei Kaczmarek noch etwas die Frische fehlte. „Bis Nürnberg stehen jetzt noch einige Trainingseinheiten und vor allem Erholung auf dem Plan, dann sollte es deutlich über die 13-Meter-Marke gehen“, ist Palm optimistisch.
Im 100-m-Vorlauf der Männer sprintete Simon Heweling gute 10,88 Sekunden, musste dann aber aufgrund wieder auftretender Oberschenkelprobleme auf die Endlaufteilnahme verzichten.