
Kaczmarek und Heweling mit Doppelstart
Klaudia Kaczmarek und Simon Heweling vertreten die Farben des LAZ Rhede am Wochenende bei den 65. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Dortmund. Insgesamt haben 343 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland die hohen Qualifikationsnormen gemeistert, oder wurden vom DLV mit einem Sonderstartrecht ausgestattet. Sowohl Kaczmarek als auch Heweling gehen in Dortmund gleich zweimal an den Start.
Kaczmarek tritt wie im Vorjahr sowohl im Dreisprung als auch im Weitsprung der Frauen an. Insgesamt bestreitet sie ihre siebte Hallen-DM in Folge, wobei sie in ihrer Spezialdisziplin jeweils den Endkampf der besten acht Springerinnen erreichen konnte. Auch für Dortmund stehen die Chancen gut. Mit ihrer Saisonbestweite von 12,82 Metern rangiert Kaczmarek an Position vier der Meldeliste. Unklar ist noch der Start der derzeit besten deutschen Dreispringerin Kristin Gierisch (Chemnitz). Nach derzeitigem Stand ist die Göttingerin Neele Eckhardt erste Anwärterin auf Gold. Die sympathische Athletin hat mit 14,07 Metern als einzige bisher die 14-Meter-Marke übertroffen. Medaillenkandidatinnen sind Jessie Maduka (Düsseldorf) und Birte Damerius (Berlin). Für Kaczmarek gilt es also am Samstag, den Schalter in den DM-Modus umzulegen. „Klaudia ist wie wenige Sportlerinnen in der Lage, am Tag X ihre volle Leistung abzurufen“, erinnert ihr Trainer an viele Bestleistungen seiner Athletin bei Deutschen Meisterschaften.
Zum dritten Mal unterm Hallendach tritt Kaczmarek auch im Weitsprung der Frauen an. Als letzte technische Entscheidung am Sonntag steht diese Disziplin besonders im Fokus. Mit der Olympiavierten Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Soestene Moguenara (Wattenscheid) und Alexandra Wester (Köln) streiten drei Athletinnen mit persönlichen Bestweiten von über 6,90 Meter um den Titel. Für Kaczmarek wäre das Erreichen des Endkampfes ein schöner Erfolg. Ein fünfter Platz wie 2016 wäre bei dem starken Teilnehmerfeld schon eine Riesenüberraschung.

Anders als Kaczmarek, die bereits zum vierzehnten Mal bei Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen (je sieben Mal Halle und Freiluft!) antritt, ist die DM-Teilnahme für Simon Heweling eine Premiere. Er hat mit der Qualifikation für den 60-m- sowie den 200-m-Lauf der Männer bereits seine Saisonziele für die Hallensaison erreicht. Mit 6,95 Sekunden blieb er erstmals in seiner jungen Karriere unter der 7-Sekunden-Marke und mit 21,92 Sekunden über 200 Meter blieb der Schützling von LAZ-Trainer Roman Buhl auch erstmals in der Halle unter der 22-Sekunden-Marke. Mit drei DM-Medaillen im Jugendbereich sind die 200 Meter sicher auch die Lieblingsstrecke von Heweling. „Bei 57 gemeldeten 60-m-Sprintern wird es für Simon sicher schwer, den Zwischenlauf zu erreichen, aber wir sind froh, dass er vor den 200 Metern schon einmal alle Abläufe bei einer „großen“ DM kennen lernt“, erläutert Buhl.
Da sich Heweling im Verlauf des Wintertrainings zunehmend gesteigert hat, traut ihm sein Trainer auch eine neue persönliche Bestzeit in Dortmund zu. Schwierig wird es über 200 Meter, da er hier voraussichtlich auf der ungünstigen Innenbahn antreten muss. „Simon ist über 200 Meter als 23. von 24 Teilnehmern gemeldet und wird wohl auf Bahn 1 starten müssen. Der enge Kurvenradius kostet sicher zwei bis drei Zehntel“, erklärt Palm. Ein positives Signal für die Leichtathletik ist jedoch die Tatsache, dass trotz Winterolympiade live aus Dortmund berichtet wird. Die Meisterschaft ist bereits seit Wochen ausverkauft, sodass auch viel Fans des LAZ Rhede keine Karten mehr bekommen haben.