
47. internationales Leichtathletik-Meeting / Absagen von Camara und Campbell
BBV-Pressebericht von Björn Brinkmann
Rhede - Maria Liuba Zaldivar hat beim internationalen Leichtathletik-Meeting des LAZ Rhede für den Höhepunkt gesorgt. Denn ihre 13,92 Meter hatte in den 46. Auflagen zuvor noch keine Dreispringerin erreicht. Zwei Deutsche Meister hatten ihren Start in Rhede kurzfristig abgesagt.
Trotz dieses Meeting-Rekordes war Zaldivar nach dem Wettkampf, zu dem sie aus Frankreich angereist war, aber nicht ganz zufrieden. Schließlich liegt ihre persönliche Bestleistung bei 14,51 Metern. „Mit dem Publikum und dem Ambiente bin ich sehr zufrieden, aber ich wollte eigentlich über 14 Meter weit springen und meinen Rekord knacken“, sagte Zaldivar.

Dem Publikum war es egal, es nahm die Leistung der kleinen Kubanerin dankend an, auch weil es gleich auf zwei der drei angekündigten Deutschen Meister hatte verzichten müssen. Sowohl Weitspringer Alyn Camara als auch der 400-Meter-Hürden-Läufer Luke Campbell sagten ihren Start kurzfristig ab. Lediglich Djamila Böhm (ART Düsseldorf) trat an, kam aber über die 400 Meter Hürden nicht über den zweiten Platz hinaus. Es siegte Christine Salterberg (DSHS) in guten 56,97 Sekunden, mit der sich Böhm ein Dauerduell liefert. „Alyn Camara hat leider einen Tag vor der Veranstaltung über seinen Manager abgesagt, weil er nicht in Form ist. Und Luke Campbell ist wegen einer Verletzung ausgefallen. Das fand ich sehr schade. Auf ihn hatte ich mich sehr gefreut“, sagte Jürgen Palm, LAZ-Stützpunktleiter und Meeting-Chef, der während der Veranstaltung vom LAZ-Vorsitzenden Andreas Böing für seine 20-jährige Tätigkeit in Rhede ausgezeichnet wurde.
So wurde der Dreisprung der Frauen zum Höhepunkt, auch weil mit Klaudia Kaczmarek eine Lokalmatadorin dabei war. Die LAZ-Athletin tat sich aber zunächst sehr schwer. Erst im sechsten und letzten Versuch gelang ihr ein guter Sprung, der bei 13,12 Metern endete. So weit war sie in Rhede noch nie gesprungen. Damit kletterte sie vorübergehend auf Platz zwei, ehe Birte Demerius noch mit 13,23 Metern an ihr vorbeizog. „Ich hatte zuletzt einige Wehwehchen und habe deshalb auch nicht mehr so trainiert. Deshalb bin ich auch nicht im Weitsprung angetreten. Sechs Sprünge sind nicht ganz so anstrengend, wie es zwölf gewesen wären“, sagte Kaczmarek. Den Weitsprung gewann Luisa Bodem (Preußen Münster) mit 6,13 Metern mit deutlichem Vorsprung vor Cralijn ter Laak vom AC Tion mit 5,80 Metern. Beste LAZ-Athletin war Kim-Jessica Thöne als Dritte mit 5,65 Metern.
Spannender war der Weitsprung der Männer. Vor dem letzten Durchgang hatten noch drei Springer realistische Siegchancen. Es gewann schließlich der Niederländer Steven Nuytinck mit persönlicher Bestweite von 7,73 Meter. „Ich war zum zweiten Mal da und komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder. Die Atmosphäre und die Bahn sind sehr gut. Bei meinem besten Versuch hat noch nicht einmal alles gestimmt“, sagte Nuytinck.
Für Aufsehen sorgten aber auch die Auftritte der schnellsten Sprinter und Sprinterinnen. Über die 100 Meter siegte der Jamaikaner Ryan Shields in 10,21 Sekunden. Trotzdem stieß er unmittelbar nach dem Zieldurchlauf einen Fluch aus. „Ich hatte gehofft, dass ich etwas schneller bin, aber ich bin zu Beginn wieder einmal technisch nicht sauber gelaufen“, sagte der 34-Jährige, der sich dennoch gegen fünf Niederländer und zwei Südamerikaner durchsetzte. Nach sechs Jahren war er wieder einmal in Rhede. „Ich mag die Atmosphäre und die Gastfreundlichkeit“, sagte der Jamaikaner, der später über die 200 Meter Dritter wurde. Es gewann der Südafrikaner Lebokeng Sesele in 20,64 Sekunden. Bei den Frauen war die Irin Amy Foster mit ihren 11,47 Sekunden nicht zu schlagen. Auch über die 200 Meter jubelte eine Irin. Phil Healy kam zeitgleich mit der Niederländerin Laura de Witte nach 23,62 Sekunden ins Ziel. Foster benötigte als Dritte eine Hundertstelsekunde länger.
Ebenfalls zeitgleich beendeten der Niederländer Agard Terrence und der Brasilianer Henriques Anderson in 46,59 Sekunden das 400-Meter-Rennen. Bei den Frauen hieß die Siegerin Eva Hovenkamp, die 53,03 Sekunden unterwegs war. „Mein Trainer meinte, dass das hier eine gute Veranstaltung ist. Und von meiner Heimat Arnheim aus war das nur eine Stunde Fahrzeit entfernt“, sagte die Niederländerin zufrieden.