117. Deutsche Meisterschaften in Erfurt

Klaudia Kaczmarek sprang mit 13,34 Metern Saisonbestleistung. (Archivfoto: Jan-Hendrik Ridder)
Klaudia Kaczmarek sprang mit 13,34 Metern Saisonbestleistung. (Archivfoto: Jan-Hendrik Ridder)

Kaczmarek verpasst DM-Bronze nur knapp

 

Dreispringerin vom LAZ Rhede wird in Erfurt Vierte

 

BBV-Pressebericht von Matthias Grütter

 

Rhede/Erfurt - Klaudia Kaczmarek ist – wie schon fast zu erwarten war – knapp an einer DM-Medaille vorbeigeschrammt. Die Leichtathletin des LAZ Rhede wurde bei den nationalen Titelkämpfen in Erfurt mit 13,34 Metern Vierte im Dreisprung. Im Weitsprung reichte es mit 6,13 Metern zum achten Rang.

 

Großes Pech hatte die 3 x 1000-Meter-Staffel der Start-Gemeinschaft Rhede-Sonsbeck-Wesel: Eric Höpfner, Jan-David Ridder und Jonas Hochstrate wurden im Steigerwaldstadion disqualifiziert, weil Höpfner vor der Wechselzone losgelaufen sein soll.

 

Für Kaczmarek wurde der Dreisprung-Wettkampf zu einer Zitterpartie. Sie legte zwei ungültige Versuche vor, weil sie jeweils übergetreten war. Der dritte Durchgang war dann ein Sicherheitsversuch, um den Finalplatz zu sichern, was mit 13,11 Metern gelang. In den Durchgängen fünf und sechs sprang sie mit 13,30 und 13,34 Metern jeweils Saisonbestleistung. Beim abschließenden Versuch sprang die Rhederin sogar deutlich vor dem Brett ab. Dabei waren die Bedingungen in Erfurt bei ständig drehendem Wind schwierig.

Klar war, dass Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,40) und Neele Eckhardt (LG Göttingen, 14,02) den DM-Titelgewinn unter sich ausmachen würden. Bronze schnappte sich mit nur fünf Zentimetern Vorsprung Birthe Damerius vom TSV Rudow, was dann aus Kaczmareks Sicht nicht ganz so schlimm war: Sie ist mit ihrer Kontrahentin aus Berlin ganz gut befreundet.

„Das gemeinsame Hobby verbindet“, sagte dazu LAZ-Trainer und Stützpunktleiter Jürgen Palm, der anfügte: „Aufgrund der Vorleistungen war davon auszugehen, dass Klaudia im Weitsprung wohl Siebte oder Achte werden würde.“ So kam es dann auch: Mit 6,13 Metern wurde Kaczmarek Achte. Palm: „Die Weite ist in Ordnung. Fünf ihrer sechs Sprünge waren über sechs Meter.“

Das Ziel sei gewesen, den Endkampf zu erreichen, was auch gelang. In der Halle hatte sie das bei einer DM ebenfalls schon geschafft, im Freien aber noch nicht. Die Kommissaranwärterin hatte zudem mit einer schwierigen Vorbereitung zu kämpfen. Zum einen war sie erkältet. Dann hatte sie Achillessehnenprobleme. Zudem standen für die 27-jährige Polizistin wichtige Prüfungen an.

„Das war schon ein straffes Programm“, so Palm, der vor allem Masseur Helmut Moscheik lobte. Er hatte Kaczmarek für die DM in Erfurt fit bekommen und sie auch nach dem Weitsprung-Wettkampf behandelt, damit sie auch anschließend im Dreisprung bestehen konnte.

„Das hatte dazu geführt, dass Klaudia viel sicherer war und die Wettkämpfe sichtlich genossen hat“, sagte Jürgen Palm. Er bescheinigte seiner Athletin eine große Nervenstärke. Sie habe durch ihre mittlerweile siebte DM-Teilnahme in Folge eine große Routine, so ihr Trainer.

Den Weitsprung-Wettkampf gewann im Übrigen Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6,72). Siebte wurde Tabea Christ (SC Preußen Münster; 8,17), die Palm zuvor auch schon mal unter seinen Fittichen hatte.

Das nächste große Ziel von Kaczmarek ist das 47. internationale Leichtathletik-Meeting ihres Vereins LAZ Rhede am Samstag, 29. Juli, im Besagroup-Sportpark. Dann soll die persönliche Bestweite im Dreisprung wackeln und im Idealfall auch fallen. Sie beträgt 13,43 Meter. Außerdem strebt die 27-Jährige Ende August die Polizei-DM an und hofft dort auf einen Doppelstart, wenn denn der Dreisprung-Wettkampf zustande kommen sollte, berichtete Palm am Montag.

 

 

3x1000-Meter-Staffel disqualifiziert

 

Jonas Hochstrate, Eric Höpfner und Jan-David Ridder waren richtig gut unterwegs: Die 3 x 1000-Meter-Staffel der Start-Gemeinschaft Sonsbeck-Rhede-Wesel hatte in 7:42 Minuten als Viertplatzierte des ersten Vorlaufes sicher das Finale erreicht – ein klarer Fall von „Denkste“! Sie wurden disqualifiziert, weil Höpfner vor der Wechselzone losgelaufen sein soll. „Ich hab da nichts erkennen können“, sagte LAZ-Trainer Jürgen Palm, der sofort Protest einlegte, der aber abgewiesen wurde. „Da wollte ein übereifriger Kampfrichter wohl zeigen, dass er auch seine Daseinsberechtigung hat.“ Gut sei, dass die drei Nachwuchsläufer die Saison nicht mit diesem Negativerlebnis beenden müssen, so der LAZ-Stützpunktleiter. Anfang Juli ist die Jugend-DM in Ulm. Und da rechnen sich Hochstrate, Höpfner und Ridder noch einiges aus, zumal sie ja schon bei den Junioren den starken fünften DM-Rang belegt hatten. In Ulm läuft Höpfner außerdem noch die 2000-Meter-Hürden und Ridder die 800 Meter.

 

 

DM-Siegerin Böhme startet in Rhede

 

A propos Rheder Leichtathletik-Meeting: Jürgen Palm nutzte in Erfurt die Gelegenheit, um mit Athleten und Trainern ins Gespräch zu kommen und Sportler auch zu verpflichten. So bekam der Meetingchef des LAZ Rhede unter anderem die Zusage von Djamila Böhm. Sie wurde in ansprechenden 56,92 Sekunden Deutsche Meisterin über 400-Meter-Hürden. Für die Läuferin des ART Düsseldorf war das persönliche Bestzeit. Sie ist also für den Rheder Wettkampf am 29. Juli in bester Verfassung. Generell seien die nationalen Titelkämpfe in Erfurt sehr stimmungsvoll gewesen. Nur bei den Sicherheitsvorkehrungen hätte der Gastgeber etwas übertrieben. Alles sei im Steigerwaldstadion strenger gewesen als zuletzt. Die Resonanz mit rund 12.000 Leichtathletikfans sei dabei allerdings sehr gut gewesen.

 

Ergebnisse