Nordrhein-Jugendmeisterschaften U20/U18/U16 am 10./11. Juni 2017 in Wesel

Schlussläuferin Johanna Gries schlug mit ihren Staffelpartnerinnen in 49,31 Sekunden die Teams aus Köln und Leverkusen. (Foto: Jan-Hendrik Ridder)
Schlussläuferin Johanna Gries schlug mit ihren Staffelpartnerinnen in 49,31 Sekunden die Teams aus Köln und Leverkusen. (Foto: Jan-Hendrik Ridder)

Weibliche U18-Staffel vor Köln und Leverkusen

 

Die Premiere der gemeinsamen Nordrhein-Jugendmeisterschaften von der U16 bis zur U20 kann organisatorisch, und aus Sicht des LAZ Rhede auch sportlich, als äußerst gelungen bezeichnet werden. Der Weseler TV hat als örtlicher Ausrichter alles für den reibungslosen Ablauf der mit knapp 900 Teilnehmern größten Landesmeisterschaft seit Jahren getan und wurde mit gutem Wetter und hervorragender Stimmung auf den Rängen belohnt.

 

Die LAZ-Talente überzeugten ihrerseits mit sechs Landestiteln, zwei Vizemeisterschaften, fünf Bronzemedaillen und drei weiteren DM-Normerfüllungen auf ganzer Linie. Herausragend war wieder einmal Henry Vißer, dem das Hürdendouble über 110 Meter und 400 Meter gelang. Am Samstag setzte sich der Schützling von LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm über 110m Hürden in 14,77 Sekunden durch, um am Sonntag bei seinem Saisoneinstand über die 400 Meter Hürden in neuer persönlicher Bestzeit von 54,77 Sekunden in die Top 5 der deutschen U20 zu stürmen. „Henry ist ein Phänomen. Er hat lediglich eine Trainingseinheit über die Langhürden absolviert und läuft das Rennen wie ein alter Hase“, zeigt sich Palm begeistert von der Leistung Vißers.

Überhaupt entpuppen sich die Langhürden als neues Markenzeichen des LAZ Rhede. Denn auch Nike Dangelmaier siegte bei der U18 souverän über die 400m Hürden und konnte ihre Bestzeit leicht auf 65,21 Sekunden verbessern. Langhürdentitel Nummer drei steuerte Jamira Lauf bei, die es jedoch im 300-m-Hürdenlauf der W15 ungewollt spannend machte, als sie vor der fünften Hürde aus dem Rhythmus kam. Zur Überraschung aller zog sie dann auf den letzten Metern doch noch an den Konkurrentinnen vorbei zum Sieg in 48,21 Sekunden. Ein tolles Rennen lief auch Jan Siebert, der seine persönliche Bestzeit über 400m Hürden um fast vier Sekunden auf 56,74 Sekunden steigerte und als Dritter der U18 deutlich unter der DM-Norm für Ulm blieb (58,00).

 

Als Überraschung ist auch der Hochsprungtitel von Enie Dangelmaier bei der W14 zu werten. Mit 1,61 Metern übersprang sie fast ihre Körpergröße und steigerte ihre Bestleistung um sieben Zentimeter. Zusammen mit ihren Staffelkolleginnen von der StG Rhede-Sonsbeck belegte sie in der abschließenden 4x100-m-Staffel einen guten sechsten Platz (51,66s). Einen Prestigeerfolg über die Staffeln aus Köln und Leverkusen errang die 4x100-m-Staffel der weiblichen Jugend U18, die in der Besetzung Alina Arenz (Wesel), Nike Dangelmaier (LAZ), Elisa Stumpen (Wesel) und Johanna Gries (LAZ) in starken 49,31 Sekunden das Quartett des ASV Köln (49,33) um zwei Hundertstelsekunden auf den zweiten Platz verwies. „Nike ist toll gelaufen und Johanna hat bis zur Ziellinie gekämpft. Das war klasse“, freute sich Jürgen Palm mit den Athletinnen.

 

Einen starken Wettkampf machte auch Hannah Schoofs, die aufgrund einer Fußverletzung eine Woche pausieren musste und in Wesel dennoch den 500g Speer auf erstklassige 43,00 Meter schleuderte. Als Vizemeisterin bei der U18 fehlte der Athletin von LAZ-Wurftrainerin Elli Niehaus nur ein Meter zur DM-Norm. Auf Bronze abonniert war die U20-Athletin Marie Steldermann, die sowohl über 100m Hürden (15,29) als auch im Weitsprung (5,47m) sowie der 4x100-m-Staffel Dritte wurde. Zum Aufgebot der Staffel, die 49,95 Sekunden lief, gehörten noch Kim-Jessica Thöne (LAZ), Greta Heine (Sonsbeck) und Antonia Ciroth (LAZ). Etwas Pech hatte die U18 Staffel der Jungs, die in der Besetzung Jonas Theling, Jan Siebert, Fabian Baten und Fridolin Stockhaus (alle LAZ) als Sechste in 44,84 Sekunden ganze vier Hundertstel an der DM-Norm vorbei schrammten.

 

Bei seinem ersten 800-Meter-Lauf der Saison unterbot Jan-David Ridder in 1:57,22 Minuten auf Anhieb die DM-Norm. Vom Start weg übernahm Ridder die Initiative und bewies gutes Tempogefühl, sodass er nach 58 Sekunden in die zweite Runde lief. Ihm auf den Fersen blieb überraschend Nick Kämpgen (Mönchengladbach), der im Endspurt das bessere Ende für sich hatte. Im 1500-Meter-Lauf der U20 liefen die Hindernisspezialisten Malte Stockhausen (4:11,76) und Erik Höpfner (4:12,99) auf die Plätze fünf und sechs.

 

Greta Boeck bejubelte als Sechste im Speerwurf der U20 ihre neue persönliche Bestweite von 35,14 Metern, die gleichzeitig die Norm für die NRW-Meisterschaften der Frauen bedeutet.

 

Ergebnisse