
Hammerwerfer Elseify wirft in Rhede in einer eigenen Liga
BBV-Pressebericht von Jürgen Wegmann
Beim NRW-Hammerwurf-Cup am Samstag in Rhede hat der Katarer Ashraf Amgad Elseify erwartungsgemäß den Sieg errungen. Er schleuderte den Hammer auf 76,34 Meter - niemand kam im Rahmen des 46. internationalen Leichtathle-
tik-Meetings des LAZ Rhede auch nur annähernd an diese Weite. Es regnete ohne Unterbrechung am Samstag-
nachmittag auf dem Rheder Wurfplatz. Die Kulisse wie auch die Teilnehmerschar des NRW-Hammerwurf-Cups im Rahmen des vom LAZ Rhede ausgerichteten 46. internationalen Leichtathletik-Meetings war recht überschaubar und hatte eher den Charakter eines Familientreffens.
Und dennoch: Die Hammerwerferinnen und -werfer zeigten sich von den widrigen Witterungsverhältnissen unberührt und gaben ihr Bestes. Bei den Männern setzte sich erwartungsgemäß Ashraf Amgad Elseify aus dem Emirat Katar mit guten 76,34 Metern durch. Sein Bruder Ahmed Amgad Elseify erreichte eine Weite von 68,78 Metern und landete damit vor dem bei den deutschen Meisterschaften 2016 drittplatzierten Paul Hützen auf Platz zwei. Hützen warf den 7,26 Kilogramm schweren Wurfhammer auf eine Weite von 66,07 Metern.
Bei den Frauen gab es mit der Neuseeländerin Julia Ratcliffe nur eine Teilnehmerin. Die für den LAZ Rhede startende Maximiliane Langguth kam bei den U23-Juniorinnen auf Platz zwei. Mannschaftskamerad Nick Hövelbrinks wurde Dritter bei den Junioren U23
Moderiert wurde die Veranstaltung von einem bestens aufgelegten Markus Esser (36), der in Rhede seine Premiere am Mikrofon gab und sich so durchaus für zukünftige Events empfahl. Der achtfache deutsche Meister Esser (Bestweite: 81,10 Meter) ist eine Institution im deutschen Hammerwerfen und bleibt diesem durch seine Nachwuchsarbeit auch weiter erhalten. Angesprochen auf die aktuell doch eher durchwachsenen Ergebnisse deutscher Hammerwerfer – Alexander Ziegler wurde in diesem Jahr deutscher Meister mit doch recht überschaubaren 72,50 Metern – äußerte sich Esser vorsichtig optimistisch. „Ich sehe es so, dass die Flinte nicht ins Korn geworfen werden sollte. Der Nachwuchsbereich entwickelt sich ganz gut. Wir sind auf jeden Fall auf den richtigen Weg dahin, dass wir in den nächsten Jahren eine breite Basis haben und dann auch hoffentlich wieder Athleten ganz oben in die Spitze bekommen, auch international. Das wird jetzt aber noch ein gewisses Zeitfenster in Anspruch nehmen“, sagte Esser.
Zurück zum Wettkampf in Rhede. Hier wurden kurzerhand alle vier Wertungsklassen in einem Rutsch ausgetragen. Am Sieg von Ashraf Amgad Elseify bei den Männern war dabei nicht zu rütteln. Schon im ersten Versuch schleuderte der Katarer das Wurfgerät auf starke 76,34 Meter. Im Laufe des Wettkampfs folgten noch weitere Versuche jeweils über die 70-Meter-Marke. Die übertraf ansonsten kein Athlet, auch der Deutsche Paul Hützen nicht. Sein bester Versuch landete bei 66,07 Metern. Bei den deutschen Meisterschaften 2016 war seine beste Wurfweite 70,56 Meter, was im Übrigen auch noch ein gutes Stück entfernt ist von der für die Olympischen Spiele in Rio von der IAAF festgelegten Qualifikationsnorm von 77 Metern.
Diese Norm knacken will auch Julia Ratcliffe. Der zweifachen neuseeländischen Meisterin fehlt an der für Frauen geforderten Weite von 71 Metern in diesem Jahr noch ein Meter. In Rhede machte die neuseeländische Rekordhalterin (70,28) Station für einen neuen Versuch, verfehlte die Norm am Ende mit 66,80 Metern aber recht klar. Bei den Frauen war Ratcliffe die einzige Teilnehmerin.
In Maximiliane Langguth und Nick Hövelbrinks brachte das veranstaltende LAZ Rhede auch zwei Nachwuchssportler aus den eigenen Reihen an den Start. Die DM-Siebte (2015) Langguth kam dabei am Samstag auf eine Bestweite von 53,63 Metern, womit ihr Trainer und Turnier-Mitorganisator Werner Niehaus auch zufrieden war. „Sie hat nur ein oder zweimal die Woche trainieren können und dann dieses Jahr knapp die Quali für die DM verpasst. Jetzt hoffen wir, dass sie im Winter wieder gut trainieren kann und dann geht es auch wieder aufwärts“, sagte Niehaus. Auch 2017 soll es in Rhede wieder einen Hammerwurf-Cup geben.
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