Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Kassel

David Klöckner dürfte im Kasseler Auestadion seinen letzten Auftritt gehabt haben. (Archivfoto: Jan-Hendrik Ridder)
David Klöckner dürfte im Kasseler Auestadion seinen letzten Auftritt gehabt haben. (Archivfoto: Jan-Hendrik Ridder)

Klöckners gelungener Abschied

 

Der LAZ-Athlet belegt bei seiner wohl letzten DM Platz sieben über 110 Meter Hürden / Kaczma-

rek Fünfte

 

BBV-Pressebericht von Björn Brinkmann

 

Rhede/Kassel - David Klöckner hat einen gelungenen Abschied von den deutschen Leichtathletik-Meister-

schaften gefeiert. In Kassel lief der Sportler des LAZ Rhede über die 110 Meter Hürden erneut ins Finale. Dort belegte der 26-Jährige in 14,09 Sekunden den siebten Platz.

„David startet jetzt ins Berufsleben und wird nicht mehr so trainieren können wie bisher. Deshalb waren es voraussichtlich seine letzten Titelkämpfe. Ich muss sagen, dass er eine tolle Karriere hingelegt und alles herausgeholt hat“, sagte Jürgen Palm, Stützpunktleiter des LAZ Rhede. Denn Klöckner stand nie in einem Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und bekam deshalb auch nie eine Förderung. „Er hat sich alles selbst erarbeitet. In den 14 Jahren, die ich mit ihm arbeite, hat er keine 14 Mal im Training gefehlt und während der Saison nie Alkohol getrunken. Künftig wird er nun auch mal eine Party feiern“, sagte Palm.

In Kassel ging es für Klöckner darum, den Sprung ins Finale der besten Acht zu schaffen. Sieben Hürdensprinter waren von der Meldezeit her für ihn unerreichbar. Den achten Startplatz schnappte er sich durch eine Zeit von 14,03 Sekunden im Vorlauf. Nach verhaltenem Start spielte er im Mittelteil erneut seine Stärke aus. „Am Ende des Laufes hat er dann an Geschwindigkeit verloren. Da rätseln wir, woran das gelegen hat“, sagte Jürgen Palm. Aber auch so reichte es, um etwa Hallen-WM-Teilnehmer Martin Vogel aus Chemnitz hinter sich zu lassen.

Im Finale selbst gelang Klöckner ein sensationeller Start. Dank der besten Reaktionszeit lag er vor der ersten Hürde vor dem späteren Sieger Matthias Bühler. Doch an der sechsten Hürde krachte er dann mit dem Schwungbein in die Hürde. „Das war wie eine Vollbremsung“, so Palm. Gefrustet holte Klöckner danach nicht mehr alles heraus. Er kam in 14,09 Sekunden ins Ziel und ließ als Siebter immerhin noch seinen Dauerrivalen und Freund René Mählmann hinter sich. Insgesamt durfte er mit der Platzierung auch mehr als zufrieden sein. „Sein womöglich letztes Rennen wird David nun am Freitag beim LAZ-Meeting laufen“, sagte Palm.

 

Kaczmarek fehlt das Gefühl

 

Dort wird auch Klaudia Kaczmarek antreten, die zwar diesmal in Kassel die Bronzemedaille verpasste, aber als Fünfte erneut bewies, dass sie zur erweiterten nationalen Spitze gehört. Mit dem ersten Sprung auf 13,27 Metern war klar, dass sie ins Finale  einziehen würde. „Insgesamt fehlte ihr aber noch das Gefühl für den Sprung. Das muss sich Klaudia immer über eine Reihe von Wettkämpfen holen“, so Palm. Beim zweiten Sprung gelang ihr dennoch ein weiter Satz, der aber ungültig war. Mit 13,30 Metern belegte sie schließlich Rang fünf. Siegerin Jenny Elbe (14,28 Meter) und Kristin Gierisch (14,05) waren im Vorfeld ohnehin als unerreichbar eingestuft worden. „Mit Birte Damerius hat dann auch die richtige Athletin Bronze geholt. Da war es dann auch egal, ob man Vierter oder Fünfter wird“, sagte Palm. Kasczmarek lag am Ende drei Zentimeter hinter der Vierten Elina Sterzing .

 

4x100-Meter-Staffel mit schnellster Zeit seit 30 Jahren

 

Die Rheder Frauen landen damit auf dem 18. Platz / 3x1000-Meter Staffel belegt den achten Platz

 

Rhede/Kassel (bri).  Mit drei Staffeln hatte die Startgemeinschaft Rhede-Sonsbeck Wesel den Sprung zu den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Kassel geschafft, wovon die 3x100-Meter-Staffel direkt im Finale stand. In diesem lief Jonas Hochstrate aus Sonsbeck an. "Ich hätte mir zum Weschsel hin einen Tick mehr Offensivgeist gewünscht", sagte Jürgen Palm, Stützpunktleiter des LAZ Rhede. So übergab Hochstrate nach 2:32 Minuten auf Platz zehn an den Rheder Jan-David Ridder. Der hatte nach seinem guten Abschneiden bei den Nordrheinmeisterschaften die Woche über Probleme mit dem Iliosakralgelenk im Rücken gehabt. Er lief deshalb verhaltener als sonst. Mit einer Zeit von 2:35 Minuten übergab er an Malte Stockhausen, der sich mächtig ins Zeug legte und nach 2:29 Minuten ins Ziel kam, sodass insgesamt eine Zeit von 7:42,52 Minuten zu Buche stand, die für Platz acht reichte. "Im Vorfeld war der siebte Rang das Maximum gewesen. Als Achter durfte das Team an der Siegerehrung teilnehmen", sagte Palm.

Die 4x100-Meter-Frauenstaffel der Startgemeinschaft bestand komplett aus LAZ-Athletinnen. Und die liefen in 47,48 Sekunden die schnellste Rheder Zeit in dieser Disziplin seit gut 30 Jahren. Diese reichte zum 18. Platz. Nicole Pollmann war gut angelaufen und hatte auf Katrin Boche übergeben, die derzeit die schnellste LAZ-Athletin ist. Der Wechsel zu Laura Giessing, die sich im Vorfeld mit Beugerproblemen herumgeplagt hatte, klappte nicht optimal, ebenso wie der auf Schlussläuferin Klaudia Kaczmarek. Dennoch durfte das Quartett am Ende zufrieden sein.

 

U20 fehlen 0,3 Sekunden

 

Das galt für die 4x400-Meter-Staffel nur bedingt, da sie in 3:23,20 Minuten das Finale um drei Zehntelsekunden knapp verpasste. Immerhin verbesserten Fabian Wenning, Henry Vißer, Michel Boeck und Simon Heweling ihr Meldeergebnis um drei Sekunden. Startläufer Wenning (Sonsbeck) erwischte keinen guten Tag und war in 51,3 Sekunden knapp eine Sekunde langsamer als bei der Nordrheinmeisterschaft. LAZ-Athlet Henry Vißer übergab nach hervorragenden 48,8 Sekunden den Staffelstab an seinen Vereinskollegen Michel Boeck, der in fliegenden 50,4 Sekunden wiederum knapp 1,5 Sekunden schneller war als zuletzt bei den Nordrheinmeisterschaften. Schlussläufer Simon Heweling aus Wesel, sonst über die 200 Meter aktiv, fehlte noch etwas die Erfahrung über die Stadionrunde. Er ging ein bisschen zu verhalten an und kam nach 51,5 Sekunden ins Ziel.

 

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