
Klöckner schafft Hattrick im Hürdenlauf
Die NRW-Gala in Bottrop scheint den Athleten des LAZ Rhede zu liegen. Mit drei Titeln, zwei Bronzemedaillen und diversen DM-Normen rangierte das LAZ im Medaillenspiegel an zweiter Position hinter dem Bayerteam aus Leverkusen.
Einen lupenreinen Hattrick schaffte David Klöckner im 110-m-Hürdenlauf der Männer. Zum dritten Mal in Serie siegte das Hürdenass aus Rhede. Nach 14,12 Sekunden im Vorlauf lief Klöckner den Konkurrenten auch im Finale in 14,10 Sekunden deutlich davon und konnte sich deshalb auf die Arbeit an technischen Feinheiten konzentrieren. „Der Mittelteil des Laufes war richtig gut. Reserven hat David immer noch bei der Startphase und den letzten Hürden“, analysierte sein Trainer Jürgen Palm nach dem Rennen.
Auch Klaudia Kaczmarek war in Bottrop angetreten um ihren Dreisprungtitel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Ähnlich souverän wie Klöckner setzte die DM-Dritte des Vorjahres ihr Vorhaben in die Tat um. Bei der besten Wettkampserie ihrer bisherigen Karriere landete Kaczmarek viermal hinter der 13-Meter-Marke. Der weiteste Versuch ging auf 13,31 Meter, war aber von etwas zu viel Rückenwind begünstigt. Die größte reguläre Weite von 13,28 Metern hätte aber ebenso zum Sieg gereicht. Zweite wurde Eva Linnebaum (Düsseldorf), die sich nach langer Verletzungspause über 13 Meter freute.
Eigentlich wollte Kaczmarek in diesem Sommer keine Doppelstarts absolvieren. Aber da sie zum Abschluss der Meisterschaft noch als Schlussläuferin der 4x100-Meter-Staffel eingeplant war, überbrückte sie die Wartezeit mit der Teilnahme am Weitsprungwettkampf der Frauen. Zuerst mit mäßigem Erfolg, denn auf zwei ungültige Versuche folgte ein Sicherheitssprung auf 5,41 Meter, der gerade so für die Teilnahme am Endkampf reichte. Hier konnte Kaczmarek im fünften Versuch ihr Potenzial wieder abrufen und schob sich mit 6,19 Metern auf den zweiten Platz. Zur Führenden fehlte noch ein Zentimeter. Im letzten Durchgang schnappte sich Kaczmarek mit 6,21 Meter sogar noch den NRW-Titel.
Zusammen mit Nicole Pollmann, Katrin Boche und Laura Giessing sprintete Kaczmarek in 47,97 Sekunden auch noch auf den dritten Platz der 4x100-m-Staffeln der Frauen. Gemeinsam freuten sich die Athletinnen mit ihren Trainern Jacek Marlicki und Jürgen Palm über die erfüllte DM-Norm (48,10sec). Bronze gewann auch Maximiliane Langguth im Hammerwurf der Frauen. Sie blieb zwar mit 49,90 Metern etwas hinter ihren Erwartungen zurück, hatte aber am Vortag in Leverkusen mit 53,10 Meter gezeigt, dass sie weit werfen kann. Sechster im Hammerwurf der Männer wurde Nick Hövelbrinks mit der Weite von 48,80 Meter.
„Von diesem Tag wird er noch seinen Enkeln erzählen können“, war der Kommentar von Jürgen Palm zum Wettkampf von Henry Vißer. Der vielseitige Athlet hatte bereits mit 13,49 Metern im Dreisprung einen guten vierten Platz erreicht, als er die Laufliste der 100-m-Vorläufe studierte. Im fünften Vorlauf durfte Vißer zusammen mit der Sprintlegende Kim Collins (St. Kitts and Nevis) antreten, der mit 40 Jahren immer noch zur internationalen Spitze gehört und dies in Bottrop nachhaltig unter Beweis stellte. Vißer bewies seinerseits Nervenstärke und sprintete als Dritter des Vorlaufes in 10,92 Sekunden zu einer persönlichen Bestzeit und qualifizierte sich damit für das B-Finale. Collins lief locker zu 10,33 Sekunden und sprintete im Finale dann sensationelle 9,93 Sekunden. Der Weltmeister von 2003 steigerte damit seine persönliche Bestzeit um drei Hundertstel und schob sich auf Position zwei der Weltjahresbestenliste. Auch Vißer wusste sich im B-Finale noch einmal zu steigern. Bei etwas zu starken Rückenwind lief er in 10,85 Sekunden als Vierter durchs Ziel.
Mit drei weiteren DM-Normen reihten sich Jasmin Nieland, Malte Stockhausen und Katrin Boche in die Erfolgsbilanz des LAZ Rhede ein. Jasmin Nieland steigerte als Siebte des 1500-m-Laufes der Frauen ihre Saisonbestzeit auf 4:42,03 Minuten und qualifizierte sich damit für die U23-DM in Wattenscheid. Der U20-Athlet Malte Stockhausen schaffte als Zweiter des zweiten Zeitlaufes über 1500 Meter der Männer in 4:04,82 Minuten die DM-Norm für Mönchengladbach. Dies ist bereits die dritte Einzelnorm des Mittelstreckentalentes aus Bocholt. Ganz zum Schluss stürmte dann noch Katrin Boche in 25,34 Sekunden zu einer persönlichen Bestzeit im 200-Meter-Lauf. Als Siebte blieb Boche damit sowohl unter der DM-Norm für die U20 als auch unter der DM-Norm für die U23.
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