Das Beste zum Schluss - U20 DM (Halle)

Bronzemedaille für Maximiliane Langguth
Bronzemedaille für Maximiliane Langguth

Mit ihrem letzten Versuch rettete Maximiliane Langguth die Serie des LAZ Rhede bei Deutschen Meisterschaften. Seit 2003 gab es keine Saison mehr ohne DM-Medaillen für das LAZ Rhede! Dabei lief es zu Beginn der Meisterschaften alles andere als rund für die Athletinnen und Athleten des Landesstützpunktes Rhede-Niederrhein. Großes Chaos verursachte die Bahnverteilung für die 4x200-m-Vorläufe der weiblichen Jugend U20. Anstatt auf den günstigen Außenbahnen sollten die leistungsstärksten Staffeln auf den Innenbahnen antreten. Erst intensiver Protest und heftige Diskussionen der Trainerschaft bewogen die Verantwortlichen des DLV, ihren Fehler zu korrigieren. Der erste Startschuss fiel dann mit einer Verspätung von 30 Minuten.

Für die Athletinnen der StG Rhede-Sonsbeck-Wesel hatte sich die Intervention durch ihren Trainer und LAZ-Stützpunktleiter Jürgen Palm erstmal gelohnt, denn sie durften entsprechend ihrer Meldeleistung auf Bahn vier starten. Als Startläuferin kam Sophia Heine (Sonsbeck) sehr gut aus den Blöcken, konnte das Tempo aber nicht ganz bis zum Wechsel auf Jeanette Hahm (Rhede) halten, die ihrerseits etwas zu früh loslief und deshalb abbremsen musste, um den Stab noch vor dem Ende der Wechselzone zu übernehmen. Nach starker läuferischer Leistung übergab sie an dritter Position auf Sarah Schütte (Rhede), die für die erkrankte Nicole Pollmann ins Team gerückt war. Schütte konnte den Abstand zu den führenden Staffeln weiter verkürzen und hatte den Arm schon zum Wechsel auf Elea Wesely (Wesel) ausgestreckt, als eine Läuferin aus Hamburg einen unkontrollierten Schritt zur Seite machte und Schütte zu Fall brachte. Elea Wesely nahm geistesgegenwärtig den Stab auf und setzte das Rennen fort. Warum die Staffel anschließend wegen „Behinderung“ disqualifiziert wurde, blieb eines der Geheimnisse der Wettkampfleitung.

 

Für eine positive Überraschung sorgte im Anschluss die Staffel der männlichen Jugend U20, die in 1:32,44 Minuten als Achte das B-Finale erreichte. Hier waren im Vorlauf ausschließlich Ahtleten des Weseler TV für die StG Rhede-Sonsbeck-Wesel gelaufen.

 

Wie eng in der Leichtathletik Frust und Freude zusammen liegen zeigte der zweite Wettkampftag. Als Saisonbester ging Daniel Spiegelhoff in das Finale der Stabhochspringer der U20. Beim Einspringen machte Spiegelhoff einen sicheren Eindruck, so dass er zusammen mit seinen Trainern Leszek Klima (DLV) und Robert Hallbauer (LAZ) 4,80 Meter als Einstiegshöhe festlegte. Diese sollte sich jedoch diesmal als unüberwindliches Hindernis darstellen, so dass Spiegelhoff erstmals in der laufenden Hallensaison ohne gültigen Versuch blieb. Im Vergleich zu den Athleten, die schließlich die Medaillen unter sich ausmachten, fehlt es Spiegelhoff noch an Wettkampferfahrung und Routine. Die Chance zur aktiven Frustbewältigung nutzte Spiegelhoff als er kurzfristig für Torsten Sanders einsprang, der parallel zum Staffelfinale den Endkampf im Hochsprung bestritt. In der Besetzung Philipp Trutenat, Kai Köllmann (beide Wesel), Daniel Spiegelhoff und Stefan Tigler (Wesel) lief das Quartett in 1:33,56 Minuten zu einem unerwarteten fünften Platz.

 

Das Beste zum Schluss. Nach diesem Motto gestalte Maximiliane Langguth ihren Wettkampf auf der bekanntesten Hammerwurfanlage Deutschlands. Schließlich hat Betty Heidler ihren Weltrekord von 79,42 Meter in Halle erzielt. Nach einem ungültigen ersten Versuch steigerte sich Langguth von Versuch zu Versuch auf 49,01 Meter im vierten Durchgang. Damit rangierte sie hinter Anna Rinderle (München) auf dem vierten Platz. Wie nicht anders zu erwarten, machten die Top-Favoritinnen Susan Küsters (Halle/58,22m)) und Vanessa Pfeiffer (Erfurt/57,62m) den Sieg unter sich aus. Nach einem ungültigen fünften Versuch war sich LAZ-Hammerwurftrainer Werner Niehaus sicher: „Gleich kommt der dritte Platz“. Der erfahrene Trainer hatte den entscheidenden Fortschritt bei seiner Athletin gesehen, die hoch konzentriert und dynamisch ihren sechsten Versuch absolvierte. Nach vier sauberen Drehungen beschleunigte sie den 4-kg-Hammer optimal, so dass er erst nach 53,54 Metern einschlug. Anna Rinderle konnte nicht kontern, so dass großer Jubel im LAZ-Lager über die Bronzemedaille ausbrach. Die Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung um 1,84 Meter könnte Langguth sogar noch einen Einsatz im Nationaltrikot bringen. Sollte eine der erstplatzierten Werferinnen für den Wurfländerkampf am 2. und 3. März in Ancona/Italien ausfallen, würde Langguth nachrücken.

 

Ergebnisse

Kommentar schreiben

Kommentare: 0